Sommerfahrt nach Lettland

Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Sommertour für Jugendliche geben. Gemeinsam werden wir auf der Gauja von der lettisch-estnischen Grenze in Richtung Riga paddeln, Übernachtet wird in Zelten, selbstverständlich in freier Natur - Lagerfeuerromantik, Spaß und Abenteuer sind garantiert. Auf dem Hinweg steht eine Stadtbesichtigung in Danzig auf dem Programm, auf dem Rückweg werden wir zwei Tage in Riga verbringen.

Termin ist der 20. bis 30. Juli. Einige wenige Plätze sind noch frei. Nähere Informationen gibt es im Pfarramt Straupitz.

Aktualisiert, hier der Reisebericht (Danke, Anna-Lena Reich!)

Abenteuerfahrt der Jungen Gemeinde nach Lettland 2017 

Schon zum dritten Mal unternahmen die Jungen Gemeinden Zaue und Straupitz eine Jugendfahrt miteinander. Das diesjährige Ziel war erneut das Baltikum. Wir starteten am Donnerstag, dem 20. Juli mit zwei VW-Bussen um 4.45 Uhr am Pfarramt in Straupitz. Einen weiteren VW-Bus holten wir in Zaue ab, so dass gegen 5.15 Uhr unsere Fahrt in Richtung Osten losgehen konnte.

Unsere Gruppe bestand aus 23 Personen. Im Gepäck hatten wir reichlich gute Laune und Vorfreude auf das, was uns auf den ca. 1300 Kilometern laut Reiseplanung erwarten würde.

Derweil ließen wir es uns während der langen Autofahrten nie langweilig werden, da uns stets unsere Heimatmusik begleitete, an der früher oder später alle Gefallen gefunden haben.

Auf dem Weg in unser geliebtes Sorquitten (Masuren), was unser erstes Tagesziel war, machten wir einen kleinen Umweg und legten um Punkt 12 Uhr einen Zwischenstopp in Danzig ein. Dort besichtigten wir die Marienkirche, unternahmen eine Bootsfahrt zur Westerplatte und besuchten das Museum zum Zweiten Weltkrieg. Besonders zu erwähnen ist, dass wir zu den geschichtlichen Ereignissen weitere Detailinformationen von der Stadtführerin und von Pfarrer Hanke erhielten. Abends ging die Fahrt dann weiter nach Sorquitten. Dort übernachteten wir in unseren Zelten auf dem Campingplatz. Am nächsten Morgen ging die Reise in Richtung der estnischen Grenze, nach Gaujiena.  Nach fast 700 Kilometern erreichten wir einen geeigneten Platz zum Zelten direkt an der Gauja, dem Flussgebiet, wo auch Elche und Bären zu Hause sind. Unerschrocken bauten wir dennoch die Zelte auf.

Am dritten Tag begann endlich unsere Paddeltour, wir legten innerhalb von sechs Tagen 165 Kilometer auf dem Wasser zurück. Egal ob Stromschnellen, Wellengang, Mücken und Regen oder strahlender Sonnenschein - wir ließen uns nicht unterkriegen. Unser Ziel war die Stadt Cesis, und von dort aus wollten wir mit unseren Bussen weiter nach Riga fahren. 

Badepause
Badepause

Natürlich gab es auch Momente, in denen wir der Verzweiflung nahe waren. Ein Beispiel dafür ist, als wir eines Abends keinen geeigneten Schlafplatz finden konnten und so unwissentlich auf einer Kuhweide unsere Zelte aufschlugen. Als dann eine Herde mit ca. 50 Kühen und einem mächtigen Bullen auf uns zukam, erkannten wir sofort, dass wir die Wiese besser räumen sollten. Wir hatten unsere Mühe, so schnell wie möglich alles wieder zusammenzupacken, die Boote zu beladen und dabei die neugierigen Tiere ruhig auf Distanz zu halten. Aber alles glückte und wir nächtigten auf einer zwar sehr bewachsenen, aber dafür rindviehfreien Sandbank. Gegen Mitternacht waren alle froh, etwas Warmes im Magen zu haben und völlig erschöpft in den Schlafsack zu fallen.

Lagerfeuer
Lagerfeuer

Nachdem wir am sechsten Tag an unserem Zielort Cesis angekommen waren, fuhren wir am Nachmittag nach Riga, die größte Stadt des Baltikums, wo wir knapp zwei Tage verbringen durften. Dort führte Herr Hanke uns durch die Stadt und zeigte uns diverse Sehenswürdigkeiten, z.B. das Freiheitsdenkmal, die St. Petrikirche und den Dom. Wir besuchten den Märtyrerstein auf dem Hauptfriedhof in Riga und erfuhren einiges zum geschichtlichen Hintergrund dieses Gedenksteines.

Die Rückreise führte uns am vorletzten Tag am Dreiländereck (Polen, Litauen, Russland) vorbei und durch die Rominter Heide wieder in die Masuren nach Sorquitten.

Dreiländereck
Dreiländereck

Dieser Ort ist inzwischen wie ein zweites zu Hause für uns, da wir dort seit Jahren immer wieder herzlich von Pfarrer Mutschmann und seiner Familie empfangen werden. Hier verbrachten wir unsere letzte Nacht im Zelt, bevor wir am nächsten Tag nach dem Besuch des deutsch-polnischen Gottesdienstes den letzten Teil unserer Reise in Richtung Heimat antraten.

Auf dem Pfarrhof in Zaue verabschiedeten wir uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge voneinander. Denn einerseits waren wir glücklich, nach zehn erlebnisreichen Tagen wieder in der Heimat angekommen zu sein. Andererseits war es traurig, dass diese schöne Fahrt nun ein Ende hatte und wir uns als Gruppe nicht so schnell wiedersehen würden. Trotz einiger Strapazen und Blessuren, völliger Erschöpfung und Müdigkeit waren wir uns einig, dass es wieder eine erlebnisreiche Reise unserer Jungen Gemeinden gewesen ist, die uns als Jugendliche weiter verbunden hat und uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass wir durch die uns in Vorbereitung auf diese Reise übertragenen Themenvorträge, aber auch durch die von Pfarrerin Wernick und Pfarrer Hanke auf den einzelnen Stationen unserer Reise ergänzten Informationen und Besonderheiten sehr viel über die Geschichte des Baltikums erfahren haben.

Immer wieder gern mit Pfarrerin Wernick und Pfarrer Hanke sowie mit der restlichen Truppe würden wir eine solche Abenteuerfahrt wieder unternehmen, darin sind wir uns einig.

Im Namen der gesamten Jungen Gemeinden Zaue und Straupitz möchten wir auf diesem Weg Danke sagen bei allen Beteiligten – den Erwachsenen, die uns mit Rat und Tat auf dieser Fahrt zur Seite standen, – bei unseren Kirchengemeinden, die durch die finanzielle Unterstützung eine solche Fahrt ermöglichen und ganz herzlich bei Pfarrerin Wernick und Pfarrer Hanke für die tolle Zeit miteinander und die zahlreichen neuen Eindrücke auf unserer erlebnisreichen Reise.

Wir blicken schon mit Vorfreude auf die nächste Fahrt der Jungen Gemeinden im Jahr 2018.

Anna-Lena Reich